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Den Studierendenrat online und per SMS wählen

Ab heute Montag, 22. November 2004, können Studierende ihr «Parlament», den Studierendenrat StuRa, auch online oder per SMS wählen. Die neue elektronische Wahlmöglichkeit zusätzlich zur klassischen Urnenwahl mit Papierzetteln ist ein Pilotprojekt des Kantons Zürich und ein Novum in der Schweiz. Der Kanton plant, auch für andere politische Abstimmungen bald einmal das e-Voting einzuführen.
Brigitte Blöchlinger

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Stimmrechtsausweis, Internet oder Handy - und los geht's mit e-Voting.

Studierende bilden die ideale Gruppe für ein Pilotprojekt zum elektronischen Wählen. Sie sind den Umgang mit dem World Wide Web gewohnt und können an der Universität Zürich zahlreiche Internetzugänge nutzen. Auch das Angebot, per SMS abzustimmen, wird viele interessieren, selbst wenn das etwas mehr Fingerarbeit bedeutet.

Das Prozedere ist recht einfach, wie Frau E. Prader, Teilprojektleiterin StuRa und Stellvertretende Projektleiterin e-Voting erklärt. Alle immatrikulierten Studierenden erhalten per Post einen Stimmrechtsausweis. Darauf sind sämtliche notwendigen Angaben für die elektronische Stimmabgabe zu finden: die Internetadresse http://evoting.zh.ch, die SMS-Zielnummer 28000, die persönliche User-ID und das Passwort sowie die nötigen Codes für die Stimmabgabe per SMS. Selbstverständlich ist es auch beim elektronischen Wählen möglich zu kumulieren, panaschieren und zu streichen. Mit der Eingabe des Passworts und des Geburtsdatums gilt der Wahlzettel als in die Urne eingeworfen und kann nicht mehr geändert werden.

Die derzeitige Präsidentin des Studierendenrats StuRa, Ulla Blume.

Hoffnung auf höhere Wahlbeteiligung

Der studienpolitische Hintergrund des e-Voting ist die sinkende Wahlbeteiligung bei den StuRa-Wahlen in den letzten Jahren, wie StuRa-Präsidentin Ulla Blume erklärt. Seit dem absoluten Tiefpunkt letztes Jahr mit einer Wahlbeteiligung von fünf Prozent ist klar, dass das Studierenden-Parlament bekannter werden muss. Denn der StuRa vertritt die Anliegen der Studierenden unter anderem in der Erweiterten Universitätsleitung, wo auch für Studierende wichtige Entscheidungen anfallen, wie unter anderem die Verabschiedung des Entwicklungs- und Finanzplans der Universität Zürich und der Prüfungs- und Promotionsordnungen zuhanden des Universitätsrats.

Hardware-Komponenten für die elektronischen Wahlen in der DV-Bern AG, betreut durch die Firma Unisys.

Win-win-Situation

Beim Kanton Zürich ist das Projekt «StuRa-Wahlen per e-voting» von Anfang an «auf gegenseitiges Interesse gestossen», wie David Knöri vom Statistischen Amt und Projektleiter e-Voting Kanton Zürich erzählt. «Wir haben vom Bund den Auftrag, e-Voting im Kanton Zürich zu ermöglichen.»

2001 hat der Bund drei Pilotprojekte in der Schweiz zu e-Voting lanciert, und zwar in Genf, Neuenburg und Zürich. In Zürich wurde das Statistische Amt des Kantons mit der Aufgabe betraut, da dieses seit je für die Durchführung von Wahlen und Abstimmungen zuständig ist. «In Sachen e-Voting sind wir Pioniere in der Schweiz», sagt David Knöri. Zürich wird im Gegensatz zu den beiden anderen Kantonen in Zukunft nicht nur Abstimmungen, sondern auch Wahlen online durchführen können.

Faire Abstimmungen wollen gut gesichert sein: Batch-Leser für den Zutritt zur e-Voting-Hardware.

Herausfinden, wie e-Voting ankommt

Nun stehen die nächsten Parlamentswahlen im Kanton Zürich jedoch erst 2006 an; so lange kann und will der Kanton nicht warten: Die StuRa-Wahlen dieses Jahr bieten eine gute Gelegenheit, e-Voting dem Publikum vorzustellen. David Knöri ist zuversichtlich, dass alles gut gehen wird und e-Voting schon sehr bald auf dem ganzen Kantonsgebiet wird angeboten werden können.

Noch mehr Sicherheitsvorkehrungen, damit die e-Voting-Hardware nicht in falsche Hände gerät.

«Mit den elektronischen StuRa-Wahlen möchten wir herausspüren, wie e-Voting ankommt», sagt David Knöri. Er betrachtet das Pilotprojekt denn auch als Win-win-Situation, bei der beide, StuRa und der Kanton Zürich, profitieren. Und wie bei den StuRa-Wahlen wäre es natürlich auch auf kantonaler Ebene schön, wenn dank e-Voting «der eine oder andere mehr» den Gang zur elektronischen Urne auf sich nehmen würde.

Brigitte Blöchlinger ist unipublic-Redaktorin und Journalistin BR.

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