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Viel schlimmer hätte das Wetter nicht mehr sein können. Nasser Schneefall vermischt mit kalten Böen. Doch die Studenten und Studentinnen des VSU trotzten den Unbilden des Januars und versteigerten auf der Zürcher Bahnhofbrücke die Universität. Auktionator Maurus Bieler rief ein Institut nach dem andern zur Versteigerung aus. Im Publikum standen, glaubte man den Schildern mit den Namen der Bieter, nationale und internationale Grössen: Die Parteien sind ebenso vertreten wie die Banken und die Pharmaindustrie, auch ausländische Berühmtheiten bieten mit: George W. Bush, Silvio Berlusconi. Ebenfalls dabei: einige Medien, z.B. die Weltwoche.
Praktischerweise erhielt man beim Kauf einiger spezieller Institute eine weitere Uniabteilung als Bonus quasi gratis dazu: So zum Beispiel gab es für den Käufer des Ökonomischen Institutes gleich noch den Kinderhort dazu. Die Ökonomie ging dann schliesslich für 60'000 Franken an die Roche. Glück hatte auch der Käufer der Humangenetik: Sein Zückerchen hiess Ethikzentrum.
Nicht alle Institute erzielten den gleich hohen Preis. Den Negativrekord allerdings hielt die Publizistik: Sie ging für 500 Franken an die FDP.
Als letzer Posten kam dann noch die Unileitung zur Versteigerung. Doch an dieser Stelle schritt eine Studentin ein und wehrte sich gegen den Ausverkauf der Universität an die Wirtschaft. Und zum grossen Glück fand sich auch noch ein grosszügiger Kantonsrat - leider ist seine Parteizugehörigkeit nicht bekannt - und versprach der Universität grosszügig ein Jahresbudget von 600 Millionen Franken.
Was dann folgte, schien auch noch zum Theater zu gehören, doch die Pressemappe zeigt, dass es dem VSU damit Ernst ist: Der VSU fordert den Rücktritt von Regierungsrat Ernst Buschor, vom Universitätsrat, von Rektor Hans Weder und von der Unileitung. Zudem fordert der VSU den Kanton Zürich auf, auf Steuergeschenke zugunsten der Reichen zu verzichten und die Universität ausreichend zu finanzieren.